Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft ist ein unverantwortliches, finanzielles Abenteuer

SPD, Linke und Grüne wollen für den Landkreis Kassel eine neue Wohnungsbaugesellschaft gründen. Ohne dass auch nur die geringsten kaufmännischen Planungsvoraussetzungen (z.B. Business-Plan) erfüllt sind, soll der Kreistag Anfang März über Summen beschließen, die sehr schnell im zweistelligen Mio.-Bereich landen könnten und denen zwangsläufig hohe dauerhafte Verluste folgen werden.

Die neue Gesellschaft verfügt über keinen Altbestand, hat also keinerlei Einnahmen, bis die ersten Wohnungen in ca. drei Jahren am Markt sind. Versprochen werden jede Menge Sozialwohnungen obwohl Bauplätze fehlen und Baufirmen auf Jahre ausgelastet sind. Mehr Fördergelder als Private bekommt man auch nicht.

Ist eine neue Wohnungsbaugesellschaft überhaupt notwendig? Im Landkreis sind bereits die landeseigene Wohnstadt, die der Landesbank gehörende GWH und diverse regional begrenzte Unternehmen tätig. Die in Kassel erfolgreich operierende GWG würde vielleicht ihre Aktivitäten in den Landkreis ausdehnen können. Mit keine dieser Gesellschaften wurde ernsthaft ausgelotet sich stärker im Landkreis zu engagieren.

Warum eine neue SPD-geführte sozialistische Quasi-Behörde besser arbeiten soll als ein marktwirtschaftlich denkender privater Bauherr ist schleierhaft.  Im Landkreis will die sozialistische Allianz aus Linke, Grüne und SPD nun beweisen, dass der Sozialismus über die Marktwirtschaft triumphiert, kostet es den Bürger was es wolle.

Angesichts von etwa zwei Millionen Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten, die – völlig überraschend für unsere Regierenden – jetzt auf den Wohnungsmarkt drängen und mangels eigenem Einkommen fast sämtlich auf Sozialwohnungen reflektieren, ist die selbstverschuldete Not groß. Dafür muss der Landkreis Kassel die Landesregierung mit deren funktionierenden Wohnungsbaugesellschaften in die Pflicht nehmen. Den Ausbau brachliegender Wohnungen in Ortkernen könnte man zudem durch ein überschaubares Zuschussprogramm fördern. Allerdings stehen dem Vernehmen nach die Namen der SPD-Geschäftsführer für die neue Gesellschaft bereits fest.